Am Mittwoch, dem 25. November 2015, fand ab 18.00 Uhr in der Schlosskirche in Lutherstadt Wittenberg ein ökumenischer Pilgerweg zur Versöhnung der Kirchen statt, veranstaltet durch die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Sachsen-Anhalt.
Pressemitteilung
Ökumene gemeinsam auf dem Weg zum Jubiläums- und Gedenkjahr 2017
Am Mittwoch, dem 25. November 2015, findet um 18.00 Uhr in der
Schlosskirche in Lutherstadt Wittenberg ein ökumenischer Pilgerweg zur
Versöhnung der Kirchen statt, veranstaltet durch die Arbeitsgemeinschaft
Christlicher Kirchen (ACK) in Sachsen-Anhalt.
Der Pilgerweg wird mit einer Stationsandacht in der Schlosskirche beginnen, sich danach zur
katholischen Kirche St. Marien bewegen und dort mit einer zweiten Stationsandacht fortgesetzt, um
schließlich in der evangelischen Stadtkirche St. Marien als dritter Station mit einem
Versöhnungszeichen an diesem Tag zum Abschluss zu kommen. 7 Bischöfe und leitende Geistliche
sowie weitere Teilnehmer aus insgesamt 10 Kirchen haben ihre Teilnahme zugesagt.
Verlauf des Pilgerweges
18.00 Uhr Schlosskirche: Stationsandacht
18.20 Uhr Pilgerweg von der Schlosskirche über Coswiger Straße und Juristenstraße zur katholischen St. Marienkirche
18.40 Uhr St. Marienkirche: Stationsandacht
19.00 Uhr Pilgerweg von der St. Marienkirche über Bürgermeisterstra.e zur evangelischen Stadtkirche St. Marien
19.15 Uhr Stadtkirche St. Marien: Stationsandacht und Versöhnungsakt der Bischöfe und leitenden Geistlichen
19.40 Uhr Abschluss der Veranstaltung im Katharinensaal mit Imbiss
Hintergrund: Der Vorstand der ACK Sachsen-Anhalt hat folgende Anregung des Vorsitzenden der
Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Feige/Magdeburg, aufgegriffen: „Im Blick auf
das 500-jährige Reformationsgedenken 2017 könnte es sicher entkrampfend sein, wenn vorher noch so etwas
wie ein Versöhnungsprozess in Gang käme, der sich den tragischen Folgen der evangelisch-katholischen
Trennung und Entfremdung stellt, gewissermaßen eine ‚Reinigung des Gedächtnisses‘ bzw. ‚Heilung der
Erinnerungen‘“.
Diese Anregung soll in der Form eines Pilgerwegs zur Versöhnung für Sachsen-Anhalt aufgegriffen werden, um
die besondere Verantwortung der Kirchen am Ursprungsort der lutherischen Reformation zum Ausdruck zu
bringen. Er knüpft damit an die positiven Erfahrungen des Pilgerweges am 16. August 2013 in Lutherstadt
Wittenberg zur Thematik „Den Schatz der Bibel teilen“ an. Indem zugefügte Verletzungen, die durch Worte,
Bilder und Taten erfolgt sind, ausgesprochen werden, soll eine Einheit im Glauben sichtbar werden, die
Christen aus allen Kirchen bestärkt, gemeinsam das Jahr 2017 zu begehen. Darüber hinaus ergeht die
Einladung, ein Stück Weg in Lutherstadt Wittenberg zusammen zurückzulegen, an alle Interessierten.
Beteiligte:
Dr. Elisabeth Dieckmann, Gesch.ftsführerin ACK Deutschland | Pfarrer Jürgen Dittrich, Vorsitzender ACK Sachsen-Anhalt;
Evangelisch-Lutherische Landeskirche in Braunschweig| Bischof Dr. Gerhard Feige, Bistum Magdeburg | Priester Gnel
Gabrielyan, Armenische Gemeinde Halle | Horst Gädke, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Stendal | Pfarrer
Friedemann Hasting, stellvertretender Vorsitzender ACK Sachsen-Anhalt; Herrnhuter Brüdergemeine | Superintendent
Thomas Junker, Selbstständige Evangelisch-Lutherische Kirche | Landesbischöfin Ilse Junkermann, Evangelische Kirche
in Mitteldeutschland | Propst Siegfried Kasparick, Evangelische Kirche in Mitteldeutschland | Ralf Knauer,
Gesch.ftsführer ACK Sachsen-Anhalt; Bistum Magdeburg | Kirchenpräsident Joachim Liebig, Evangelische Landeskirche
Anhalts | Landesbischof Dr. Christoph Meyns, Evangelisch-Lutherische Landeskirche in Braunschweig | Erzpriester Radu
Konstantin Miron, Ökumenebeauftragter der Orthodoxen Bischofskonferenz/ Vorstand ACK Deutschland | Pastorin Brigitte
Neumeister, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Lutherstadt Wittenberg, These 62 | Dekan Ulf-Martin Schmidt,
Beauftragter am Sitz der Bundesregierung, Katholisches Bistum der Alt-Katholiken | Vorsteher Pastor Gunnar Scholz,
Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten | Christoph Stiba, Generalsekretär des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher
Gemeinden | Pastor Jürgen Stolze, Ökumenereferent der Evangelisch-methodistischen Kirche | Bischof Hans-Jörg Voigt,
Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche | Kirchenrätin Charlotte Weber, Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
Zwei Berichte aus dem Rundfunk stehen zum Nachhören zur Verfügung:
Am Sonntag, dem 12. Juli 2015, fand um 15.00 Uhr in der Marktkirche in Halle (Saale) ein ökumenischer Gottesdienst der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Sachsen-Anhalt in Zusammenarbeit mit der Armenisch-Apostolischen Gemeinde Sachsen-Anhalt zum Gedenken an den Genozid an Armeniern, Aramäern, Assyrern und Pontos-Griechen im Jahr 1915 statt.
In der gut gefüllten Marktkirche erinnerte der Vorsitzende der ACK Sachsen-Anhalt, Pfarrer Jürgen Dittrich, an die Ermordung und Deportation von 1,5 Millionen Armeniern durch das Osmanische Reich. Zugleich sei aber auch die Mitschuld des Deutschen Reiches nicht zu verschweigen, das aufgrund falsch verstandener Treue zu seinem Verbündeten im 1. Weltkrieg den Völkermord stillschweigend billigend hingenommen habe, ohne Protest einzulegen. „Umso mehr stehen wir zu der Verantwortung, das Gedenken an den Völkermord am armenischen Volk wachzuhalten und für dessen Anerkennung auch öffentlich einzutreten, denn wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit“, betonte Dittrich in Aufnahme eines Wortes aus dem 1. Korintherbrief der Bibel.
Nach dem Beginn in der Marktkirche fand der Gottesdienst seine Fortsetzung in einem Pilgerweg zum Kreuzstein vor dem Landgericht, wo die Teilnehmer Blumen zum Gedenken niederlegten. Zahlreiche Kirchen des Landes und Vertreter des öffentlichen Lebens waren vertreten, wie unter anderen die Beigeordnete für Kultur und Sport, Dr. Judith Marquardt, in Vertretung des Oberbürgermeisters und armenische Stimmen, die die heutige Situation in der Türkei und Syrien zur Sprache brachten.
Hintergrund: Im April 2015 jährt sich zum 100. Mal der Völkermord an den Armeniern. Zwischen 1915 und 1922 wurden durch das Osmanische Reich rund 1,5 Millionen Armenier ermordet und viele Tausende aus ihrer Heimat in der heutigen Türkei vertrieben. Selbst nach nahezu einem Jahrhundert habe dieses schreckliche Geschehen nicht nur erhebliche Auswirkungen auf das armenische Volk, sondern auch auf die internationale Gemeinschaft. Zusammen mit der Bevölkerung waren auch die armenische Kirche und ihre Kultur in den Jahren 1894 – 1923 von den Vernichtungen zutiefst betroffen. So wurden über 2.000 Kirchen, Klöster, Friedhöfe sowie Schulen und Wohlfahrtseinrichtungen der armenisch-apostolischen Kirche, aber auch der armenisch-katholischen Kirche und der armenisch-evangelischen Kirchen enteignet, beraubt und zerstört. Auch wenn es kaum noch Überlebende gibt, bleibt die Frage der Anerkennung von Leid und Unrecht weiterhin aktuell. „Gemeinsam stehen wir zu der Verantwortung, das Gedenken an den Völkermord am armenischen Volk wachzuhalten und für dessen Anerkennung auch öffentlich einzutreten“, stellt Bischof Karl-Heinz Wiesemann, Vorsitzender der ACK in Deutschland, fest.
Die Armenisch-apostolische Gemeinde Sachsen-Anhalt ist eine Mitgliedskirche der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Sachsen-Anhalt.
Links neben dem Kreuzstein (v.r.n.l.) Pfarrer Jürgen Dittrich, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Sachsen-Anhalt, Propst Dr. Johann Schneider, Regionalbischof des Sprengels Halle-Wittenberg, Dr. Judith Marquardt, Beigeordnete der Stadt Halle für Kultur und Sport.
Rechts neben dem Kreuzstein (v.l.n.r.) Pfarrer Gnel Gabrielyan, Armenische Gemeinde in Sachsen-Anhalt, Pfarrer Magnus Koschig, katholische Pfarrei Heilig Kreuz in Halle, Pastor Stefan Gerisch, Evangelisch-methodistische Gemeinde Halle.
Am 11. und 12. März 2015 trafen sich Delegierte aus der ACK Niedersachsen mit ihrer Vorsitzenden Gabriele Lachner und aus der ACK Sachsen-Anhalt zu einer gemeinsamen Konferenz in Lutherstadt Eisleben.
Das Programm, das sich mit der „Heilung der Erinnerungen“ im Vorfeld des Reformationsgedenkens 2017 befasste, trug sicher genauso wie der Ort dazu bei, dass sich insgesamt 43 Teilnehmer in die Geburtsstadt Martin Luthers aufgemacht haben.
Ein Empfang im Rathaus und eine Stadtführung veranschaulichten den Strukturwandel im Mansfelder Land, zeigten aber auch gelungene Neuansätze wie die Gestaltung der Taufkirche des Reformators zum Taufzentrum.
Zahlreiche persönliche Begegnungen und Gespräche verdeutlichten die gewachsene Verbindung der beiden ACK aus den benachbarten Bundesländern.
Er fand am Sonnabend, dem 21. Februar 2015, von 9.00 Uhr bis 15.00 Uhr in Magdeburg im Gemeindezentrum Wallonerkirche statt. Anschließend von 15.15 Uhr – 16.15 Uhr wurde ein Ökumenischer Gottesdienst in der Wallonerkirche gefeiert.
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