Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Sachsen-Anhalt trauert um ihren langjährigen Geschäftsführer, geistlichen Rat Akademiedirektor i. R. Hans-Joachim Marchio, der am 30. November 2019 nach langer Krankheit im Alter von 76 Jahren in Halle verstarb.
Hans-Joachim Marchio war 8 Jahre Geschäftsführer der ACK Sachsen-Anhalt vom 27. Juni 2005 bis zum 4. Juli 2013. Der Vorstand hat seine Aufgaben in dieser Zeit in tief gegründetem gegenseitigem Vertrauen erfüllt und immer wieder wesentliche Impulse durch den Verstorbenen erfahren.
Wenn es der Sache des Evangeliums diente, kannte Hans-Joachim Marchio keine persönliche Schonung und stellte die eigene Arbeitsökonomie in die zweite Reihe. Er hat als Mensch die Arbeit für die Ökumene geprägt, weil er das lebte, was die Charta Oecumenica in ihrer 3. Leitlinie ausdrückt: „Im Geiste des Evangeliums müssen wir gemeinsam die Geschichte der christlichen Kirchen aufarbeiten, die durch viele gute Erfahrungen, aber auch durch Spaltungen, Verfeindungen und sogar durch kriegerische Auseinandersetzungen geprägt ist. Menschliche Schuld, Mangel an Liebe und häufiger Missbrauch von Glaube und Kirchen für politische Interessen haben die Glaubwürdigkeit des christlichen Zeugnisses schwer beschädigt. Ökumene beginnt deshalb für die Christinnen und Christen mit der Erneuerung der Herzen und der Bereitschaft zu Buße und Umkehr. In der ökumenischen Bewegung ist Versöhnung bereits gewachsen.“ (Charta Oecumenica. Hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland. 2013. Leitlinie 3). Diesen ökumenischen Geist in die kirchliche Praxis Sachsen-Anhalts umzusetzen, war wie auch sonst im bisherigen Wirken Hans-Joachim Marchios das Ziel seiner Arbeit als Geschäftsführer der ACK Sachsen-Anhalt. Der Vorstand der ACK Sachsen-Anhalt hat mit ihm in den Jahren 2005 – 2013 einen Geschäftsführer gehabt, der uns beharrlich drängen konnte, aber auch auf einen fundierten Austausch über die aktuellen Entwicklungen unserer Kirchen Wert legte, um reinen Aktionismus zu vermeiden. Seine Beharrlichkeit hat unseren Blick auf die jeweils andere Kirche verändert.
Die ACK Sachsen-Anhalt ist dankbar für den Dienst, den Akademiedirektor Hans-Joachim Marchio als Geschäftsführer geleistet hat. In Verbundenheit mit dem Bistum Magdeburg und seiner Familie gedenken wir seiner mit der Losung der Herrnhuter Brüdergemeine für den 30. November: Du wirst erfahren, dass ich der Herr bin, an dem nicht zuschanden werden, die auf mich harren.
Jürgen Dittrich, Pfarrer i. R.
Vorsitzender
Der Vorstand der ACK Sachsen-Anhalt nach dem ökumenischen Rundfunkgottesdienst der ACK in Neudorf/ Landkreis Harz am 17. Januar 2010 (v.r.n.l.):
Akademiedirektor Hans-Joachim Marchio†, Geschäftsführer | Pastor Jürgen Stolze, stellvertretender Vorsitzender | Kreisoberpfarrer Jürgen Dittrich, Vorsitzender | Pfarrkurat Wilfried Büchse, Kassenwart
Der römisch-katholische Bischof von Magdeburg, Dr. Feige, bei der Predigt
In der festen Überzeugung, dass unsere Aufgabe darin besteht, sichtbare Schritte auf die uns von Christus geschenkte Einheit der Kirche zu tun, haben sich Kirchen und Gemeindeverbünde vor 40 Jahren in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Sachsen-Anhalt zusammengeschlossen. Seither entwickeln wir Perspektiven für den Dienst der Kirchen an den Menschen unseres Landes. Die ACK stellt dabei das bewährte Instrument der multilateralen Ökumene in unserem Bundesland dar.
Mit Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger (hier im Bild), dem stellvertretenden Vorsitzenden der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, hatte ein ausgewiesener Ökumeniker die Aufgabe des Festvortrages übernommen. Unter dem Titel "Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen als impulsgebende Kraft der multilateralen Ökumene im Austausch der Gaben" hat er Freuden und Mühen des gemeinsamen Handelns der Kirchen anschaulich geschildert, aber vor allem die Chancen verdeutlicht, die sich für den Einzelnen und für die Kirchen beim Überwinden eines selbstgenügsamen Denkens und Handelns ergeben.
In einem Podium haben Vertreter der 7 Kirchenfamilien der in der ACK Sachsen-Anhalt vertretenen 19 Kirchen und Gemeindebünde aus ihrer Sicht die beiden folgenden Fragen beantwortet:
"Was ist mir an meiner Kirche besonders wichtig? - Welchen Schatz aus meiner Kirche bringe ich in die Ökumene mit?"
"Was habe ich von der ACK und der Zusammenarbeit mit anderen Kirchen für meine Kirche und für mich gelernt? Was hat sich dadurch verändert?"
Mit einem festlichen Mittagessen aller Teilnehmer fand der Jubiläumstag mit intensiven Gesprächen ein gelungenes Ende.
Am 2. März 2019 haben im Magdeburger Roncalli-Haus rund 80 Festgäste das 40-jährige Jubiläum der ACK Sachsen-Anhalt gefeiert.
Bereits der ökumenische Gottesdienst in der Kathedrale St. Sebastian machte deutlich, dass es an diesem Tag nicht darum ging, sich auf dem Erreichten auszuruhen, sondern den Blick auf die Aufgaben der Zukunft zu lenken.
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